IO 1 Programmierung einer Freiwilligen-Datenbank für Betriebe, ehrenamtlich tätige Personen und Vereine
Die Projektpartner entwickeln eine Datenbank, um ehrenamtlich tätige Organisationen und Einzelpersonen (z.B. aus den Bereichen Sport und karikative Einrichtungen) zu erfassen, welche in Zukunft mit Gefängnissen zusammenarbeiten möchten, um Inhaftierten einen Weg in eine stabile soziale Struktur im Anschluss an die Haftzeit zu erleichtern.
Sie dient auch der Erfassung von Betrieben, die Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplätze für entlassene Insassen anbieten möchten. Sie können ihre Angebote selbst in die Datenbank eintragen. Die Erfassung ist für alle Beteiligten freiwillig.
Die Projektpartner bewerben die Datenbank und pflegen die dadurch gewonnenen Kontakte, erfassen diese in ihren Netzwerken und bringen sie mit ihren assoziierten Gefängnissen in Verbindung. Vollzugsbedienstete oder, je nach Partnerland, assoziierte NGOs werden einen direkten Zugang auf die Datenbank erhalten, um die Identifizierung von Betrieben, ehrenamtlich tätigen Einzelpersonen und Organisationen erheblich erleichtert. Der Zugriff auf die Daten von ehrenamtlichen Akteuren und Betriebe ist nur die Haftanstalten bzw. assoziierte NGOs und die Projektpartner möglich.
Die Projektpartner haben sich das Ziel gesetzt, in jedem Partnerland mindestens 20 Betriebe und 20 ehrenamtliche Personen bzw. Organisationen für eine Registrierung in der Datenbank zu gewinnen. Die Datenbank kann plattformunabhängig erreicht werden, d.h. sie kann sowohl per Smartphone oder Tablet als auch browsergestützt am PC-Bildschirm bedient werden.
IO 2 Erarbeitung von pädagogischen Beobachtungsbögen für Vollzugsbedienstete/NGO-Beschäftigte für die Erfassung von Kompetenzen von Inhaftierten
Die Projektpartner entwickeln Beobachtungsbögen für Vollzugsbedienstete in den Haftanstalten bzw. Beschäftigte der assoziierten NGOs, die innerhalb des Projekts im Sportbereich die Insassen mit Noten bewerten. Soziale Kompetenzen treten vor allem während des Gefängnissports hervor, weshalb sich dieser Bereich besonders gut für die Beobachtung der Insassen und Vergabe von Noten eignet. Die Beobachtungsbögen können so insbesondere beim Gruppensport in den Gefängnissen eingesetzt werden, aber auch für andere Aktivitäten, bei welchen es möglich ist, die sozialen Kompetenzen der Insassen zu betrachten.
Der Hintergrund dieser Maßnahme ist die Identifizierung von individuellen und passenden Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten, die den Inhaftierten während ihrer Haftzeit angeboten werden. Neben einer Steigerung der Motivation bietet diese Maßnahme die Möglichkeit, die Insassen nach Ihrer Zeit in den Haftanstalten passgenau im Arbeitsmarkt vermitteln zu können, da die Noten eine gezielte Einordnung für den Einsatz in bestimmten Berufen ermöglichen. Die Noten als Referenz für gute Leistungen können einen Baustein für eine erfolgreiche Eingliederung in Arbeit und die Gesellschaft darstellen. So können die Insassen ihre guten Noten als Referenz bei potenziellen Arbeitgebern vorlegen.
Damit die Vollzugsbediensteten bzw. Beschäftigte der NGOs die Beobachtungsbögen einsetzen können, werden sie im Vorhinein bezüglich der richtigen Handhabung und für das richtige Verständnis geschult. Sie lernen die Kriterien für die Vergabe von Schulnoten kennen und wie diese anzuwenden sind. Die Beobachtungsbögen werden speziell auf die Anforderungen einer Vollzugseinrichtung abgestimmt. Bei der Ausarbeitung wird besonders berücksichtigt, dass es sich bei den Beschäftigten im Vollzug und bei den assoziierten NGOs nicht immer um pädagogisch ausgebildete Fachkräfte handelt.
IO 3 Erproben einer Prozesskette für eine gezielte Ansprache und Vermittlung von ehemaligen Insassen in den Arbeitsmarkt
Bei der Prozesskette geht es darum, Aktivitäten der regionalen Akteure aufeinander abzustimmen. Dies bietet die Möglichkeit, dass die Eingliederung von ehemaligen Inhaftierten in Praktika, in eine Ausbildung oder den Arbeitsmarkt erleichtert wird. Dafür wird sowohl auf die Freiwilligen-Datenbank als auch auf die pädagogischen Beobachtungsbögen, welche im Rahmen des Projekts erarbeitet werden, zurückgegriffen. Über die Datenbank haben Haftanstalten bzw. assoziierte NGOs Zugriff auf Kontaktdaten von an einer Beschäftigung von Entlassenen interessierten Betrieben, sodass sie die Betriebe und die Insassen schon vor ihrer Entlassung zusammenbringen und die Entlassung begleiten können. Durch die Beobachtungsbögen können für das Projekt geeignete Insassen ausfindig gemacht werden.
Die Prozesskette bringt alle wichtigen und erforderlichen Beteiligten zusammen, um das Ziel des Projekts zu erreichen.